Zum Nachdenken

 Sein

Ungelebtes Leben
die Zukunft
das Herz
zerissen
die Seele
verwaist

Ein Sehen
tiefer Schlaf
es entspringt
aus ihm
jungfräuliches
Erwachen

Klar und rein
der Neubeginn
ein treibendes Korn
ist die Hoffnung
im wahrhaftigen
gelebten Sein

*****

in Zusammenarbeit mit
Friedhelm Schulz

Was ist

Was ist viel,
was ist genug?
Was ist dumm,
und was ist klug?

Was ist faul,
und was ist fleißig?
Was ist warm,
und was ist eisig?

Was ist gut,
und was ist schlecht?
Was ist falsch,
und was ist recht?

Was ist häßlich,
was ist schön?

Und so kann es noch weitergehn.

Jeder stellt sich diese Fragen,
tut sich fast damit schon plagen.

*Die Antwort*

man nicht geben kann.

Es kommt auf den

*Betrachter*

 an.

Ich liebe dich?

Ich liebe Dich,
aus einem Mund,
lässt sich ganz leicht bestreiten,
wenn man es aus Gewohnheit sagt,
aus längst vergangnen Zeiten.

Ich liebe Dich,
aus einem Mund,
kann man so recht nicht glauben,
wenn Blicke doch die Ehrlichkeit,
der leeren Worte rauben.

Ich liebe Dich,
aus einem Mund,
den andern meist sehr plagen,
wenn man es nicht ganz ehrlich meint,
dann sollt man es nicht sagen.

Weltenall

Der Mensch fühlt sich meist ganz schön wichtig.

Doch ist er nicht ganz klein und nichtig?
Ein Pünktchen nur ein Microball,
in diesem großen Weltenall?
Ein kleines Licht dem
stets kann blühn,

so wie ein Funke
zu verglühn.
***
°

Worte

Worte können mehr verletzen,
als es Taten je vermocht,
von einem Menschen der dir Nahe,
wie Hammerschläge in dir pocht.

Treffen dich wie Peitschenhiebe,
zerreißen dein getroffnes Herz,
und brennen darin tiefre Narben,
als jeder körperliche Schmerz.

Dem "Schlagenden" bleibt's oft verborgen,
sehr oft spricht er ganz unbedacht,
und ist sich meist gar nicht im klaren,
was er mit seinen Worten macht.

Man bedenke stets die Worte,
und legt behutsam ins Gewicht,
wie man den Andern kann zerstören,
bevor man böse zu ihm spricht.

Lebenswiederholung

Eine schöne Urlaubsreise,
ein verlornes Damespiel,
einen wunderschönen Abend,
ein Pferderennen bis zum Ziel.

Ein Spaziergang mal zu zweit,
mit den Freunden wandern gehn,
ein interessantes Zwiegespräch,
einen guten Film ansehn.

Eine heiße Liebesnacht,
Tanz, Gesang und ein Gedicht.

Alles kann man wiederholen,
*nur sein eignes Leben nicht*

Fragen

Neues Sein
kein geschenkter
Sonnenschein

Ein neues Hoffen
Sehnsucht
nach Glück
ängstliche Blicke
auf das dunkle
Zurück

Unendliche Fragen
das gehen in Sich
ein Lernen
ein Staunen
über das Ich
ein Hoffen auf Wärme

Eine leise Flamme
beginnt zu lodern
enfaltet sich
in den Armen
mehrender Obhut

*****

Danke an meinen Lehrmeister
Friedhelm Schulz

Bedenke

Einst wurdest Du zu heller Zeit,
als Kind des Lichts geboren,
doch geht tief in der Dunkelheit,
das Glück sehr schnell verloren.

Acht stehts auf Deinen Nebenmann,
tu helfen, nie verdammen,
denn das Licht und Dunkelheit,
liegen ganz eng zusammen.

Bedenke wenn Du glücklich bist,
gib auch mal etwas weiter,
dann hast Du in der Dunkelheit,
auch helfende Begleiter.